Giselabahn

150 Jahre Giselabahn
Salzburg-Tiroler Bahn

Streckenführung der Giselabahn mit der Nebenlinie ins Selzthal
Streckenführung mit der Nebenlinie ins Selzthal

Im Sommer1875, vor 150 Jahren, wurde die „Giselabahn“ – respektive die „Salzburg – Tiroler  Bahn“ erstmals in Betrieb genommen. Der Heimatverein Pillersee nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, um der Bedeutung der Bahn für die Gemeinden entlang des Schienenstrangs Rechnung zu tragen. Zudem beabsichtigt der regional über 4 Gemeinden organisierte Verein, das Jubiläum im Sommer 2025 würdig zu begehen – umso mehr, als die nach der jüngsten Kaisertochter Gisela benannte Stecke in der großen Eisenbahnliteratur bislang eher geringe Berücksichtigung gefunden hat.
Wie die Eisenbahnlinie die Regionen entlang der Bahn schlagartig veränderte, welche wirtschaftlichen  und sozioökonomischen Veränderungen die Bahn auslöste sowie all die turbulenten Ereignisse rund um den Bahnbau – all das sind Inhalt und Themen in der Ausstellung im Sommer  2025 im Kulturhaus Hochfilzen.
Die Ausstellung wird betextete Bildtafeln, einen Multimedia -Teil, historische Ausstellungsobjekte sowie eine große Modelleisenbahnanlage in Form einer Nachbildung eines Abschnittes der Giselabahn und zahlreiche andere Attraktionen beinhalten. Es ist uns im Rahmen unseres Vorhabens auch ein besonderes Anliegen, über das Klimabündnis Tirol auch ein Schulprojekt zum Thema ÖPNV zu initiieren – mit dem Ziel diesbezüglich Bewusstseinsbildung nicht nur bei Erwachsenen sondern auch bei Kindern, die dann ab 16. Juni  auch die Ausstellung besuchen können, zu betreiben.

Lokomotive 206 in Hochfilzen (um 1910)
Ausstellung „150 Jahre Giselabahn“ von 26.06.2025 bis 17.08.2025
im Kultur- und Vereinshaus Hochfilzen
 
Anmeldungen für Gruppen zum Besuch der Ausstellung bei freiem Eintritt und kostenloser Führung (für Schulklassen bereits ab 16.Juni möglich – dafür freie Anreise mit der Bahn!)
 
unter Tel. 06644375277
Triebwagen der S-Bahn auf der Moosbachbrücke in Fieberbrunn 2024

Der Zeitraum zwischen 1830 und 1930 in Österreich kann getrost als „Jahrhundert der Eisenbahn“ bezeichnet werden.
Die im frühen 19. Jhdt. beginnende Industrialisierung erforderte für den Transport von Rohstoffen  und Industrieprodukten den Ausbau moderner Verkehrsverbindungen. Nach der Niederlage Österreichs gegen Preußen im Jahre 1866 und besonders nach der Gründung des Deutschen Kaiserreiches im Jahre 1871 war Wien von Innsbruck aus im Norden bahnmäßig nur über bayerisches Staatsgebiet zu erreichen. Da Österreich diesbezüglich nicht vom Wohlwollen des Deutschen Reiches abhängig sein wollte, strebte man zusätzlich zur 727 km langen Strecke Wien – Innsbruck über den Semmering und durch das Pustertal eine zweite kürzere innerösterreichische  Bahnverbindung über Salzburg – Bischofshofen – Hochfilzen -Wörgl an. Der letzte Abschnitt davon sollte in der aus mehreren Varianten auserwählten  Streckenführung die „Salzburg-Tiroler Bahn“ bzw. „Giselabahn“ zwischen Salzburg bzw. Hallein und Wörgl sein. „Giselabahn“ ist von Anfang an die in der Bevölkerung und auch in der Presse beliebtere Bezeichnung für den Schienenstrang. 
Die Umsetzung des gesamten  Projektes „Salzburg- Tiroler Bahn“ mit 192 km zwischen Salzburg hat insgesamt nur ca. 51/2 Jahre und davon die reine Bauzeit überhaupt nur gut 2 Jahre in Anspruch genommen. Am 6. August 1875 wurde die Bahn dem allgemeinen Verkehr übergeben.
Für den Bezirk Kitzbühel und den Pinzgau bzw. für die Orte entlang der gesamten Strecke bedeutete der Bau der Bahn in vielerlei Hinsicht eine epochale Zeitenwende.
Besonders für die vormals entlegenen Gemeinden Fieberbrunn, Hochfilzen (auf knapp 1000m auf halber Strecke höchstgelegener Ort an der Bahnlinie) oder Leogang bedeutete die Bahn schlichtweg den „Anschluss an die Welt“.
So differenziert die wirtschaftlichen Auswirkungen an der Bahn in den ersten Jahrzehnten auch zu betrachten sind – der Fremdenverkehr, der damals noch in seinen Anfängen steckte, erfuhr jedenfalls entlang der Bahnstrecke  überall einen beträchtlichen Aufschwung.
38 Jahre nach der Eröffnung der „Salzburg-Tiroler Bahn“ wurde im Jahre 1913 mit dem Bau eines zweiten Gleises begonnen, und in den Jahren 1925 bis 1928 erfolgte die Elektrifizierung der Strecke.

Heimatverein Pillersee
Dr. Sebastian Eder, Kurator
Wolfgang Schwaiger, Obmann

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